Katzen sind wählerische Esser. Ihr Geruchssinn spielt eine große Rolle bei der Entscheidung, ob sie fressen oder nicht. Wenn eine Katze am Futter riecht, es aber nicht frisst, könnte dies an verschiedenen Faktoren liegen.
1. Zu alte oder falsche Temperatur des Futters
- Katzen bevorzugen Futter mit einer leicht warmen Temperatur, die etwa der Körpertemperatur einer Beute (ca. 37-38°C) entspricht.
- Futter direkt aus dem Kühlschrank ist für viele Katzen unattraktiv.
Lösung: Erwärme das Futter leicht in der Mikrowelle (aber Vorsicht, nicht zu heiß!) oder lasse es auf Zimmertemperatur kommen.
2. Unbekannter oder unangenehmer Geruch
- Katzen sind skeptisch gegenüber ungewohnten Gerüchen, besonders bei neuen Futtersorten oder bei Futtermitteln mit starkem Aroma.
- Manchmal kann ein verändertes Rezept oder eine neue Marke der Grund sein.
Lösung: Führe neue Futtersorten langsam ein, indem du sie mit dem gewohnten Futter mischst.
3. Gesundheitliche Probleme
- Zahnprobleme, wie Zahnfleischentzündungen oder lockere Zähne, können das Fressen erschweren.
- Erkrankungen wie eine Magenverstimmung, Nierenprobleme oder Appetitlosigkeit durch Stress können ebenfalls eine Rolle spielen.
Lösung: Achte auf Anzeichen wie Speichelfluss, Mundgeruch oder Gewichtsverlust. Bei Verdacht auf gesundheitliche Probleme sollte die Katze von einem Tierarzt untersucht werden.
4. Stress oder Umweltfaktoren
- Veränderungen im Haushalt, wie ein neues Haustier, Umzüge oder laute Geräusche, können Stress verursachen und die Essgewohnheiten deiner Katze beeinflussen.
- Auch der Standort der Futterschüssel kann entscheidend sein. Katzen bevorzugen ruhige, geschützte Plätze zum Fressen.
Lösung: Sorge für eine stressfreie Umgebung und einen ruhigen Futterplatz. Halte Fress- und Trinknäpfe voneinander getrennt, da Katzen es oft nicht mögen, beides an einem Ort zu haben.
5. Futterqualität und Frische
- Katzen haben eine feine Nase und erkennen sofort, ob Futter verdorben ist.
- Manche Katzen lehnen Trockenfutter ab, das zu lange offen lag oder feucht geworden ist.
Lösung: Bewahre Trockenfutter in einem luftdichten Behälter auf und stelle sicher, dass Nassfutter nach spätestens 30 Minuten entfernt wird, wenn es nicht gefressen wird. Ratsam ist es aber, eher auf Nassfutter umzusteigen.
Wissenschaftliche Hintergründe: Warum der Geruch entscheidend ist
Katzen verlassen sich beim Fressen mehr auf ihren Geruchssinn als auf den Geschmackssinn. Während Menschen etwa 9.000 Geschmacksknospen haben, verfügen Katzen nur über rund 500. Deshalb entscheidet vor allem der Geruch, ob das Futter attraktiv erscheint.
Laut einer Studie der Cornell University (2018) erkennen Katzen Futter, das nicht frisch ist, bereits am Geruch und meiden es konsequent. Zudem zeigt die Studie, dass Katzen instinktiv auf proteinreiche Nahrung anspringen, da sie Fleischfresser sind.
Was kannst du tun, wenn deine Katze das Futter verweigert?
Wenn deine Katze regelmäßig am Futter riecht, aber nicht frisst, gibt es einige einfache Tipps, die helfen können:
1. Sortenwechsel mit Bedacht
Wechsle das Futter langsam über einen Zeitraum von 7-10 Tagen, indem du das neue Futter schrittweise mit dem gewohnten mischst.
2. Anregung durch Toppings
Füge dem Futter etwas hinzu, das den Geruch intensiviert, wie Thunfischwasser (ohne Salz), ein Stück gekochtes Hühnchen oder spezielle Katzenleckerli.
3. Häufigkeit und Menge anpassen
Katzen mögen kleinere Portionen über den Tag verteilt. Gib lieber häufiger kleine Mengen, um die Frische zu gewährleisten.
4. Interaktive Fütterung
Verwende Futterbälle oder Puzzle-Spielzeuge, um das Fressen interessanter zu gestalten. Das weckt den Jagdinstinkt deiner Katze.
Lustige Fakten: Katzen und ihr Essen
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Mini-Gourmets: Wusstest du, dass Katzen bitter schmecken können, aber keinen Zucker wahrnehmen? Süße Leckereien sind für sie völlig uninteressant.
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Fleisch oder nichts: Katzen sind strikte Fleischfresser. Pflanzliche Zutaten werden oft ignoriert – oder sogar aus dem Napf geangelt und auf den Boden geworfen!
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Chef de Cuisine: Manche Katzen können stundenlang an ihrem Futter herumschnuppern, bevor sie endlich den ersten Bissen wagen – wahre Feinschmecker.
Wann solltest du den Tierarzt aufsuchen?
In manchen Fällen steckt hinter dem Verhalten ein ernstes Problem. Kontaktiere den Tierarzt, wenn:
- Deine Katze länger als 24 Stunden nicht frisst.
- Sie zusätzlich Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Lethargie zeigt.
- Ein plötzlicher Gewichtsverlust auftritt.
Fazit: Geduld und Beobachtung sind der Schlüssel
Wenn deine Katze am Futter riecht, aber nicht frisst, ist das nicht unbedingt ein Grund zur Sorge. Oft handelt es sich um leicht lösbare Probleme wie die Futtertemperatur oder den Standort des Napfes. Mit ein wenig Geduld und einigen Tricks kannst du deiner Katze das Fressen wieder schmackhaft machen. Und wenn doch ein gesundheitliches Problem dahintersteckt, ist der Tierarzt der beste Ansprechpartner. Am Ende zählt: Eine zufriedene, gut gefütterte Katze ist eine glückliche Katze – und das macht auch dich glücklich!