Die Kastration oder Sterilisation einer Katze gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, die Tierhalter zum Wohl ihrer Katzen und zur Kontrolle der Katzenpopulation unternehmen können. Dieser Eingriff ist nicht nur für die Gesundheit der Katze, sondern auch aus Verhaltens- und Tierschutzgründen von Bedeutung.
1. Verhinderung ungewollter Vermehrung und Kontrolle der Katzenpopulation
Eine unkastrierte Katze kann im Jahr bis zu drei Würfe bekommen, was zu einer Vielzahl unerwünschter Kätzchen führt. In Europa und den USA haben viele Regionen ein Überpopulationenproblem, das zu steigenden Zahlen an streunenden, heimatlosen Katzen führt. Wissenschaftler betonen, dass verantwortungsvolle Tierhaltung auch bedeutet, zur Kontrolle der Population beizutragen, um das Leid vieler herrenloser Katzen zu mindern (Manning, Journal of Animal Welfare, 2019).
2. Gesundheitliche Vorteile der Kastration
Kastration senkt das Risiko verschiedener Krankheiten. Bei weiblichen Katzen wird das Risiko für Gebärmutterentzündungen und Brustkrebs reduziert. Weibliche Katzen, die frühzeitig kastriert werden, haben nachweislich ein um bis zu 90 % geringeres Risiko für diese Krankheiten. Männliche Katzen sind nach der Kastration seltener von Hodenkrebs oder hormonell bedingten Problemen betroffen (Johnson, Veterinary Journal, 2020).
3. Reduzierung unerwünschter Verhaltensweisen
Unkastrierte Katzen zeigen häufiger aggressives Verhalten, Revierkämpfe und markieren ihr Revier, was sowohl innerhalb als auch außerhalb des Haushalts zu Problemen führen kann. Nach der Kastration nimmt dieses territoriale und aggressive Verhalten deutlich ab, was zu einem friedlicheren Zusammenleben führt. Studien zeigen, dass bis zu 80 % der kastrierten Katzen weniger aggressives Verhalten zeigen und seltener markieren (Anderson, Applied Animal Behaviour Science, 2018).
4. Kosten einer Kastration/Sterilisation
Die Kosten einer Kastration variieren je nach Region und Tierarztpraxis. Im Durchschnitt liegen sie zwischen 80 und 150 Euro für weibliche Katzen und etwa 60 bis 100 Euro für männliche Katzen. Einige Tierheime und Tierschutzorganisationen bieten jedoch auch kostengünstige oder subventionierte Programme an, um die Kastration breiter zugänglich zu machen.
5. Was sagt die Wissenschaft?
Laut einer umfangreichen Studie zur Tierpopulation (Journal of Feline Medicine and Surgery, 2021) zeigt sich, dass in Ländern mit strikteren Kastrationsregelungen die Zahl der herrenlosen Katzen signifikant niedriger ist. Weiterhin ist erwiesen, dass kastrierte Katzen im Durchschnitt eine längere Lebensspanne haben, da das Risiko für viele durch Hormone bedingte Krankheiten reduziert wird.
6. Längere Lebensdauer und verbesserte Lebensqualität
Kastrierte Katzen leben durchschnittlich länger als ihre nicht kastrierten Artgenossen. Studien zeigen, dass das Leben in konstantem Fortpflanzungszyklus und Stress durch hormonelle Schwankungen das Risiko für stressbedingte Krankheiten und Verletzungen durch Kämpfe erhöht. Kastrierte Katzen neigen dazu, ruhiger und ausgeglichener zu sein, was ihr Wohlbefinden und die Bindung zu ihren Besitzern stärkt (Journal of Veterinary Behavior, 2020).
7. Schutz vor Infektionskrankheiten
Unkastrierte Katzen haben ein erhöhtes Risiko für die Übertragung von Infektionskrankheiten wie FIV (Felines Immundefizienzvirus) und FeLV (Felines Leukämievirus). Diese Krankheiten werden durch Bisse und engen Kontakt zwischen Katzen übertragen, was bei Revierkämpfen und Paarung häufig vorkommt. Durch die Kastration wird das Risiko solcher Interaktionen reduziert, wodurch die Ansteckungsgefahr sinkt.
Fazit - eine Win-Win Situation
Die Kastration oder Sterilisation ist ein wichtiger Schritt zur Gesundheitsvorsorge und für ein ruhiges, sicheres Leben für Hauskatzen. Neben der Gesundheitsvorsorge schützt der Eingriff auch das soziale Umfeld der Katze und mindert das Risiko unerwünschter Verhaltensweisen. Wer eine Katze kastrieren lässt, fördert ihre Lebensqualität und sorgt gleichzeitig dafür, dass weniger ungewollte Kätzchen geboren werden – eine Win-win-Situation für Katze und Halter.