Katzen sind Meister im Verbergen von Problemen – auch wenn es um Übergewicht geht. Doch die extra Pfunde können auf Dauer ernste gesundheitliche Folgen haben. In diesem Artikel erfährst du, wie du erkennst, ob deine Katze übergewichtig ist, was die Ursachen sein können und wie du deinem Stubentiger wieder zu einem gesunden Gewicht verhelfen kannst.
Wann gilt eine Katze als übergewichtig?
Das Gewicht einer Katze variiert je nach Rasse und Körperbau. Allgemein gilt:
- Hauskatzen (Europäisch Kurzhaar): Ideales Gewicht liegt zwischen 3,5 und 4,5 kg.
- Große Rassen (z. B. Maine Coon): 5 bis 8 kg sind normal, bei Katern manchmal bis zu 10 kg.
- Kleine Rassen (z. B. Singapura): Zwischen 2 und 3 kg ist ideal.
Eine Katze gilt als übergewichtig, wenn sie mehr als 15 % über ihrem Idealgewicht liegt. Bei einer durchschnittlichen Hauskatze wären das etwa 5,2 kg oder mehr.
Der Körperbau-Test
Ein schneller Test hilft dir einzuschätzen, ob deine Katze zu schwer ist:
- Rippen fühlen: Du solltest die Rippen deiner Katze mit leichtem Druck spüren können, ohne sie sehen zu können.
- Taille erkennen: Von oben betrachtet sollte die Taille deiner Katze sichtbar schmaler als die Brust sein.
- Bauchlinie prüfen: Von der Seite sollte der Bauch leicht aufwärts verlaufen, nicht hängen.
Wenn diese Punkte nicht zutreffen, könnte deine Katze zu viel auf den Rippen haben.
Ursachen für Übergewicht bei Katzen
1. Zu viele Kalorien
Eine der häufigsten Ursachen ist die Überfütterung. Viele Katzenhalter unterschätzen, wie schnell Leckerlis und Snacks die tägliche Kalorienzufuhr sprengen können.
2. Bewegungsmangel
Wohnungskatzen bewegen sich oft weniger als Freigänger. Ohne ausreichende körperliche Aktivität bleibt überschüssige Energie in Form von Fett gespeichert.
3. Falsches Futter
Nicht alle Futtersorten sind gleich gut. Manche enthalten zu viel Fett oder Zucker, was zur Gewichtszunahme beiträgt.
4. Kastration
Nach der Kastration verändert sich der Hormonhaushalt der Katze, was den Stoffwechsel verlangsamen und den Appetit steigern kann.
5. Gesundheitliche Probleme
Erkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion können ebenfalls zu Übergewicht führen. Wenn deine Katze plötzlich stark zunimmt, solltest du den Tierarzt aufsuchen.
Gefahren von Übergewicht
Übergewicht ist nicht nur eine ästhetische Frage. Es kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, darunter:
- Diabetes mellitus: Übergewicht ist ein Hauptauslöser für Diabetes bei Katzen.
- Gelenkprobleme: Das zusätzliche Gewicht belastet die Gelenke und kann zu Arthrose führen.
- Herzerkrankungen: Fettleibigkeit erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme.
- Leberprobleme: Übergewichtige Katzen haben ein höheres Risiko für eine sogenannte Fettleber.
- Reduzierte Lebensqualität: Übergewichtige Katzen sind oft weniger aktiv und können weniger agil springen und klettern.
Wie kannst du handeln?
1. Futtermenge anpassen
Überprüfe die tägliche Futtermenge. Orientiere dich dabei an den Angaben auf der Verpackung oder sprich mit deinem Tierarzt, um den Energiebedarf deiner Katze zu berechnen.
2. Kalorien reduzieren
Wähle ein hochwertiges, kalorienreduziertes Futter. Achte darauf, dass es trotzdem alle wichtigen Nährstoffe enthält.
3. Bewegung fördern
Ermutige deine Katze zur Bewegung, zum Beispiel mit interaktiven Spielzeugen, einem Kratzbaum oder Katzentunnel. Jagdspiele mit einer Spielangel sind besonders effektiv.
4. Leckerlis reduzieren
Beschränke die Anzahl der Leckerlis oder ersetze sie durch gesunde Alternativen wie gefriergetrocknetes Fleisch.
5. Langsam abnehmen
Ein zu schneller Gewichtsverlust kann zu gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere zu einer Fettleber. Strebe eine Gewichtsabnahme von maximal 1-2 % des Körpergewichts pro Woche an.
Wie viel Futter ist genug?
Hier ein Beispiel für die tägliche Kalorienaufnahme einer durchschnittlichen Hauskatze:
- Idealgewicht 4 kg: Etwa 180-200 kcal pro Tag.
- Idealgewicht 6 kg: Etwa 240-260 kcal pro Tag.
Diese Werte können je nach Aktivitätslevel und Gesundheitszustand variieren. Ein Tierarztbesuch kann helfen, den genauen Bedarf zu bestimmen.
Tipps für die Fütterung
-
Feste Fütterungszeiten: Vermeide es, Futter den ganzen Tag stehen zu lassen. Füttere stattdessen kleinere Portionen zu festen Zeiten.
-
Langsamer fressen: Verwende Futternäpfe mit Hindernissen oder Puzzle-Spielzeuge, um das Fressen zu verlangsamen.
-
Mehr Protein, weniger Kohlenhydrate: Katzen sind Fleischfresser. Eine proteinreiche Ernährung unterstützt den Muskelaufbau und sättigt besser.
Lustige Fakten über Katzen und ihr Gewicht
-
Der „Küchentiger-Effekt“: Manche Katzen haben die Angewohnheit, um jedes Stückchen Essen zu betteln – selbst wenn sie gerade gefressen haben.
-
Weltrekordhalter: Die schwerste Katze der Welt, Himmy aus Australien, wog unglaubliche 21,3 kg! Solche Extreme sind allerdings nicht gesund.
-
Selbstkontrolle? Fehlanzeige!: Katzen kennen keine natürliche Portionenkontrolle. Wenn das Futter verfügbar ist, fressen sie oft zu viel.
Wann zum Tierarzt?
Wenn deine Katze trotz angepasster Fütterung weiter zunimmt oder andere Symptome wie Trägheit, Atemprobleme oder ungewöhnliches Verhalten zeigt, solltest du einen Tierarzt konsultieren. Gesundheitsprobleme könnten hinter dem Übergewicht stecken.
Fazit
Übergewicht bei Katzen ist ein ernstes, aber lösbares Problem. Mit der richtigen Ernährung, ausreichend Bewegung und viel Geduld kannst du deiner Katze helfen, wieder ihr ideales Gewicht zu erreichen. Denke daran: Jede kleine Veränderung kann einen großen Unterschied machen – für die Gesundheit und das Wohlbefinden deiner Katze.